Fotoquelle Pexels. Fotograf: Thomas Ryant

29.08.24, 17 h: Rundgang zum Thema Klima und sozialer Ausgrenzung: summer in the city

Gröpelinger:innen aus aller Welt sind Vorreiter im Klimaschutz – und leiden doch am meisten unter den Folgen der Klimakrise. Ein sommerlicher Spaziergang durch das Gröpelinger Jade- und Liegnitzquartier mit Informationen, Experimenten, Diskussionen, einem Quiz und Unmengen kühler Getränke auf der Suche nach lokalen Antworten für das gute Leben.

Termin: Do, 29. August 2024, 17:00 – 19:00

Treffpunkt: Bibliothek Gröpelingen, Gröpelinger Bibliotheksplatz 1, Bremen

Anmeldung: Kultur Vor Ort, T. 0421-9899700, info@kultur-vor-ort.com, kostenfrei

 

Zum Hintergrund:

In diesem Sommer 2024 erlebt die Welt die heißesten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Meere sind so warm wie nie, in China wurden Fabriken aufgrund der Hitze geschlossen, in Europa, den Golfstaaten und den USA starben Menschen. Die warmen Luftmassen können bedeutend mehr Wasser aufnehmen, so dass der Sommer in Deutschland ungewöhnlich nass war – im Schnitt fielen 1000 Liter Regen pro qm, so viel wie seit 1881 nicht mehr. Mittlerweile ist klar: Trockenperioden werden immer trockener und Regenperioden immer nasser und diese krassen Gegensätze laufen immer unregelmäßiger und unvorhersehbarer ab.

Aber wen interessiert das? Klimakrise? Das Thema nervt, man wird doch mal in den Urlaub fliegen dürfen ohne Flugscham. Vor allem die Rechtspopulisten und Rechtsradikalen heizen die Polarisierung an und erzeugen den Eindruck: Auf der einen Seite sind die „kleinen Leute“ mit ihren alltäglichen Sorgen, die nicht ernst genommen werden. Auf der anderen Seite sind „linke Spinner“, die in ihrer angeblich woken und wohlhabenden Welt leben und keine Ahnung haben von den wirklichen Problemen der Menschen.

Alles daran ist nicht nur Quatsch, sondern auch gefährlich. Denn es sind vor allem Menschen mit geringem Einkommen, Alte und Kranke, die unter dem Klimawandel leiden. Die ärmeren Bevölkerungsschichten leben in Stadtteilen mit wenigen Grünflächen und überdurchschnittlich versiegelten Flächen, in kleinen Wohnungen und zu wenig öffentlichen Raum – wie in Gröpelingen. Sie tragen die Folgen der Klimakrise überproportional, wenn zum Beispiel die Kartoffelpreise aufgrund von hitzebedingten Ernteausfällen im Herbst 24 kräftig ansteigen werden.

Dabei sind die Gröpelinger:innen aus aller Welt Vorreiter im Klimaschutz. Menschen mit geringerem Einkommen leben in kleinen Wohnungen, unternehmen weniger Fernreisen, fahren viel Fahrrad oder gehen zu Fuß, nutzen gebrauchte Kleidung, produzieren wenn möglich eigenes Gemüse und flicken und reparieren defekte Gegenstände und Geräte. Sie verhalten sich klimapolitisch betrachtet vorbildlich. Was in anderen Stadtteilen mühsam mit Repair-Cafés und Urbanen Gärten beworben werden soll, ist in Gröpelingen häufig gelebte Realität. Das war so, als die meisten Gröpelinger:innen auf der Werft und in den Stahlwerken arbeiteten und das ist auch heute so, wo die meisten Bewohner:innen nicht mehr von einer starken Industriegewerkschaft verteidigt werden.

In dem klima- und armutspolitischen Spaziergang informieren wir uns über den Zusammenhang von Armut und Klimakrise, fragen danach, warum rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien Klimapolitik zum Hassobjekt des „kleinen Mannes“ machen auf Kosten der Gesundheit eben dieses „kleinen Mannes“ und welche Aktivitäten wichtig sind, damit wir in Gröpelingen trotz Klimakrise gesünder und besser leben können.

Eine Veranstaltung von Kultur Vor Ort.

 

Termin:  29.08., 17:00 – 19:00 Uhr 

Treffpunkt: Gröpelinger Bibliothek 

Teilnahme kostenlos 

Anmeldung: Kultur Vor Ort e.V. T. 0421-9899700, info@kultur-vor-ort.com 

Eintritt frei