Der kurze Syrische Frühling 2011 und die friedliche Revolution in der DDR
Ausstellungseröffnung: 9. März 2018, 20 Uhr, Quartiersbildungszentrum Morgenland
(Morgenlandstraße 43, 28237 Bremen-Gröpelingen)
Eine Veranstaltung von Kultur Vor Ort e.V. mit
Mohamad Kassab (Universität Aleppo, seit 2014 in Bremen)
Sophie Bischoff (adopt a revolution, Berlin)
Stella Kneifel (Universität Erfurt)
Jasmina Heritani (Syrischer Exil-Kulturverein + Bremer Rat für Integration)
Lutz Liffers (Kultur Vor Ort e.V.)
„Freiheit für alle!“, „Freie Medien!“, „Reformen!“, „Weg mit dem Geheimdienst!“, „Keine Gewalt!“ – stammen diese Parolen von Demonstranten in Syrien im Frühjahr 2011 oder von den Protesten in der DDR 1989/90? Nicht nur die Slogans ähneln sich frappierend. Heute ist es fast vergessen, dass die Parteien der DDR und Syriens, die SED und die Ba’th, über Jahrzehnte befreundet waren.
Die Ausgangslage für den Protest war in vielem sehr ähnlich. Doch während die Weltlage 1989/90 den Protesten in der DDR Auftrieb verlieh und die Regierung ohne Anwendung von Gewalt stürzte, wurden die friedlichen Demonstrationen in Syrien vom Regime sofort mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Im Laufe weniger Monate wurden die Proteste zunehmend von verschiedenen bewaffneten Akteuren bestimmt und unterwandert. Sie mündeten in einen Krieg mit massiver Einmischung von außen.
Im Sommer 2017 erarbeiteten junge syrische Geflüchtete und Studierende am Lehrstuhl für die Geschichte Westasiens in intensiver gemeinsamer Arbeit eine Ausstellung, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der friedlichen Revolution in der DDR im Jahr 1989 und des kurzen Syrischen Frühlings 2011 in den Blickpunkt rückt.
In der Ausstellungseröffnung berichten die Macher*innen von der Zusammenarbeit, den Kontroversen, Diskussionen und neuen historischen Erkenntnissen, führen durch die Ausstellung und diskutieren mit den Besucher*innen über Repression und Protest der Zivilgesellschaft und über die aktuelle Lage in Syrien.
Die Ausstellung ist bis zum 6. April im QBZ Morgenland zu sehen.
Eine Veranstaltung von Kultur Vor Ort e.V. in Kooperation mit der Universität Erfurt, dem Syrischen Exil-Kulturverein Bremen und dem Bremer Rat für Integration.
Kontakt: Christiane Gartner, Kultur Vor Ort e.V., T 0421 6197731