Bildung, Sprache, Mündlichkeit.
2. Ratschlag der Bildungslandschaft Gröpelingen
Tagung 13.9.2017, 13 bis 18:30 Uhr, QBZ Morgenland
Fachtagung für Mitarbeiter*innen aus Kitas, Schulen, Bildungs- und Stadtteileinrichtungen, Vertreter*innen aus den Fachressorts und der Politik
Zuwanderung prägt die Bildungslandschaft
Gröpelingen wird stärker denn je von Zuwanderung geprägt. Vor allem Familien aus Südosteuropa und Geflüchtete – hier vor allem aus den syrischen Kriegsgebieten – kommen nach Gröpelingen. Um mehr als 1500 Menschen ist der Stadtteil in den letzten Jahren gewachsen. In Gröpelingen finden die Zuwander*innen wichtige informelle Netzwerke, aber auch erfahrene Stadtteileinrichtungen, Kitas und Schulen.
Eine gute Bildung für alle neu Zugewanderten ist dabei die wichtigste Voraussetzung, um Integration zu ermöglichen und die polyglotte, demokratische Stadtgesellschaft zu stärken. Sprache spielt für Bildungsprozesse eine zentrale Rolle. Immer mehr Kinder und Jugendliche in Gröpelingen verfügen über keine oder wenige deutsche Sprachkenntnisse. In immer mehr Familien ist nicht Deutsch die Familiensprache. In einigen Familien sind Eltern oder Kinder nur rudimentär alphabetisiert.
Sprachbildung als Querschnittsaufgabe
Kitas, Schulen und Stadtteileinrichtungen stellt dies vor große Herausforderungen. Sprachbildung ist deshalb ein zentrales Thema, das alle Bildungseinrichtungen als Querschnittsaufgabe betrifft. Wie aber kann Sprachbildung gelingen, wenn Deutsch als überwiegend gemeinsame Sprache von Kindern, Eltern und Einrichtungen vor Ort erst einmal gar nicht zur Verfügung steht?
Vor diesem Hintergrund kommt der Mündlichkeit, die Verwendung von gesprochener Sprache als Kommunikationsweg, als wichtiger Zugang zur systematischen Sprachbildung eine hohe Bedeutung zu. Mündlichkeit ist mehr als ein Vehikel zur Schriftlichkeit, sondern eine eigenständige und starke Quelle der Sprachbildung in einem mehrsprachigen Umfeld.
Mündlichkeit in mehrsprachigen Settings
In vielen Konzepten der alltagsintegrierten Sprachförderung sowie des sprachsensiblen Unterrichts, bei family literacy-Programmen und nicht zuletzt im Internationalen Erzählfestival Feuerspuren ist Mündlichkeit in Gröpelingen bereits fest verankert. Die Potentiale und Wirkungen von Erzählen, Diskutieren, theatralen Interaktionen, Vorlesen und anderen mündlichen Formaten werden beim „2. Ratschlag“ erkundet und reflektiert.
Die Tagung fragt
• Wie können Kinder und Jugendliche durch den gezielten Einsatz von Mündlichkeit in ihren Sprachkompetenzen gefördert werden?
• Welche konkreten Mittel bietet Mündlichkeit im Elementar-, im Primar- und im Sekundarbereich?
• Welche Formate eignen sich für Sprachanfänger*innen, für die Bildungspartnerschaft mit Eltern, für den Umgang mit Mehrsprachigkeit, für die Begleitung des Übergangs von der Kita in die Grundschule?
• Welche Rolle spielt das gesprochene Wort in der politischen und kulturellen Bildung und der offene Jugendarbeit?
Wann und Wo: Mittwoch, 13.09.2017, 12:30 – 18:30 Uhr; QBZ Morgenland, Morgenlandstraße 43, 28237 Bremen
Der Ratschlag richtet sich an Mitarbeiter*innen aus Kitas, Schulen, Bildungs- und Stadtteileinrichtungen, Vertreter*innen aus den Fachressorts und der Politik
Info und Anmeldung: im Lokalen Bildungsbüro bis zum 31. August 2017 unter
T 0421 – 361 811 92
qbz.morgenland@schulverwaltung.bremen.de
Ansprechpartnerin: Frauke Kötter
Die Teilnahme ist kostenlos.
www.gröpelingen-bildet.de