Auf einem gepflasterten Platz stehen Menschen und hören einer Person zu. Drumherum sind große Bäume.

Rundgang Klimakrise und soziale Ausgrenzung: Wir haben keinen Planet B…

Wir haben keinen Planet B…
…sagte schon der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon. Dieser Satz begleitet die Klimabewegung seit Jahren und auch bei dem Rundgang „summer in the city – Klimakrise und soziale Ausgrenzung“ am 29. August 2024 wurde der Satz zum roten Faden.
 
Der Rundgang begann bei Temperaturen weit über 30 Grad mit 20 Interessierten am Kunstwerk „Blauer Planet“ vor der Bibliothek. Tatsächlich ist der Grund für die Klimakrise, dass die Menschheit mehr Ressourcen verbraucht, als unsere Erde regenerieren kann. Mit dem „Overshoot-Day“ wird der Tag angezeigt, an dem die Ressourcen für das Jahr aufgebraucht sind. Für Deutschland war das der 2. Mai.
 
Allerdings ist das nur ein Durchschnittswert. Schaut man auf Stadtteile wie Gröpelingen, sieht das ganz anders aus. Ausgehend vom Durchschnittseinkommen liegt der Overshoot Day Gröpelingens eher bei dem Rumäniens, also etwa 3 Monate später. Grund ist, dass Gröpelinger weniger Fernreisen per Flugzeug unternehmen, viele Strecken zu Fuß oder per Fahrrad erledigen, weniger konsumieren können und wenig Wohnraum verbrauchen.
 
Aber obwohl Gröpelingen bedeutend weniger zum CO2-Fußabdruck Bremens beiträgt als andere Stadtteile, leiden die Gröpelinger*innen deutlich mehr unter der Klimakrise: Sehr heiße Hitzeperioden und Schäden durch Starkregen aufgrund der hohen Versiegelung und wenigen Grünflächen sind eine Gefahr. Hitze, Feinstaub und Trockenheit sind vor allem für Alte, Kranke und ganz kleine Kinder ein hohes gesundheitliches Risiko. Auch haben die meisten Menschen in Gröpelingen keine Rücklagen, um Teuerungsraten aufgrund von Missernten oder gestiegener Energiepreise auffangen zu können.
 
Die Klimakrise ist also vor allem auch ein sozialpolitisches Problem und erfordert soziale Maßnahmen, um die Ärmsten der Armen vor den Folgen zu schützen. Beispielsweise könnte mit einer CO2 Besteuerung („Klimageld“) die Lasten der Klimakrise fair umverteilt werden.
 
Beim Abschluss am Treff im Liegnitzquartier haben wir die Arbeit des Klimaquartiers und des Teams des Nachbarschaftstreff kennengelernt. Die Arbeit reicht von Klimaberatung, Fahrradreparatur bis zu einer temporären Spielstraße.