Europa ist im Wandel – immer schon, aber jetzt noch mehr. Viele Menschen, die gerade nach Europa fliehen, suchen hier Schutz. Sie kommen nach Europa weil sie hoffen, hier Frieden zu finden, vielleicht ein neues Leben.
Und sie konfrontieren uns dadurch mit ganz fundamentalen Fragen an uns selbst: Wer sind wir hier eigentlich? Was sind unsere Grenzen? Wie viel Offenheit können und wollen wir uns leisten? Worauf wollen wir nicht mehr verzichten? Wie geht Vielfalt ganz konkret? Was sind unsere Grundwerte?
Gleichzeitig scheint Europa sich in einer tiefen Krise oder zumindest in einem Umbruch zu befinden. Brexit, wachsender Zuspruch zu rechtskonservativen Parteien allerorten, die Auseinandersetzungen mit der und um die Türkei und die anhaltenden Krisen in Griechenland, Spanien, Italien, Portugal… Haben wir schon das Europa, das wir wollen?
Viele bezeichnen Europa als das wichtigste Friedensprojekt, das es je gab auf der Welt. Droht es nun zu scheitern? Oder hat es genau jetzt die Chance, sich neu zu erfinden? Und war Migration nicht irgendwie schon immer?
Als Kulturschaffende und hier Lebende fragen wir uns: was macht das mit uns? Was können wir tun? Was wollen wir tun? Und noch wichtiger: in welchem Europa wollen wir leben? Und wie finden wir das heraus?
Deswegen gibt es „Sehnsucht Europa“. Es soll eine Plattform für Geflüchtete, Zugewanderte und Beheimatete sein, sich gemeinsam den Fragen nach Europa, Identität und Wünschen an die Zukunft zu nähern. Mit Mitteln der Kunst und des Dialogs.
Jetzt kommen wir mit dem Sehnsuchts-Mobil nach Gröpelingen um dort über eure Hoffnungen, Ängste, Sehnsüchte und Bedenken zu Europa zu sprechen. Wir wollen bewegende Dialoge mit euch führen und per Graphic-Recording aufzeichnen. Wir freuen uns, wenn ihr einfach vorbei kommt und euch interviewen lasst.
Mittwoch, 10. Mai 2017 15 – 19 Uhr, Ohlenhofplatz
Sehnsucht Europa in Zusammenarbeit mit Kultur Vor Ort.