Abdullah Almohammed vor seinem Supermarkt: Sham. In der Hand hält er ein Foto des Traditionsunternehmens Farben Schmidt, das vorher an dieser Stelle ansässig war.

noch bis zum 17.01.20: selfmade in Gröpelingen

Unternehmerschaft im Wandel

Mit jeder Entwicklung eines Stadtteils entstehen ansässige Betriebe, die die Bedarfe und Techniken ihrer Zeit widerspiegeln.

„selfmade in Gröpelingen“ zeigt Menschen, die ihre unternehmerische Chance ergriffen haben und mit einer Existenzgründung sich selbst, ihren Familien und Angestellten den Lebensunterhalt ermöglichen. Die Ausstellung schlägt dabei den Bogen von den ersten hier ansässigen Unternehmen, den Bauernhöfen, bis hin zu heutigen Modellen, die von gesellschaftlichen Veränderungen wie Globalisierung, Digitalisierung und Migration geprägt sind.

Wer sich heute auf der Lindenhofstraße und umzu umblickt, findet
die Traditionsgeschäfte von vor 30 Jahren nicht wieder. Doch während vielerorts der Trend zu Einkaufszentren am Rande der Stadt und Online-Shopping die Ortszentren mit Ladenleerstand hinterlassen hat, herrscht in Gröpelingen nach wie vor ein betriebsames Geschäftsleben. Migrant*innen schufen seit Ende der 60er-Jahre eigene Versorgungsstrukturen, und ihre Geschäfte prägen das Stadtbild. Auffallend dabei ist, dass die heutigen
Einwander*innen ähnlich gründen wie die Neu-Gröpelinger*innen vor 100 Jahren: kleinteilig und in eher traditionellen Gewerben, mit Fokus auf die Nahversorgung. Erst die folgenden Generationen, die über andere Ressourcen verfügen, qualifizieren und diversifizieren sich auch in ihren Gründungsvorhaben.

„selfmade in Gröpelingen“ lässt in fünf Videointerviews Unternehmer*innen von ihrem Weg in die Selbstständigkeit erzählen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen historischen Abriss der Geschäftsentwicklungen, der die verschiedenen Zusammenhänge mit überregionalen Entwicklungen aufnimmt. Anhand historischer und zeitgenössischer Fotografien von besonderen Orten an der Lindenhofstraße und der Gröpelinger Heerstraße begeben wir uns auf eine Zeitreise durch die Geschäftswelten bis zurück ins letzte Jahrhundert.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Focke-Museum und wird am 5.12. um 19 Uhr eröffnet. Wir laden herzlich dazu ein!

Begrüßung: Christiane Gartner, Kultur Vor Ort e.V.
Frauke von der Haar, Direktorin des Focke-Museums
Einführung: Sven Wiebe, Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa
Musik: Cengiz Kültür
Projektleitung: Dr. Bora Aksen, Christina Vogelsang

Mit freundlicher Unterstützung durch die Geschichtswerkstatt Gröpeliingen e.V., Michael Bugiel und Dieter Steinfeld. Gefördert durch Mittel der Europäischen Union, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und dem 360° Projekt der Kulturstiftung des Bundes.

selfmade in Gröpelingen
6.12.-17.1.2020
Galerie im Atelierhaus Roter Hahn
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr

Während eine erste Generation Neuankommender oft im Bereich der Nahversorgung gründet und damit auf ganz ähnliche Geschäftsmodelle zurückgreift, wie die Geschäftsleute Jahrzehnte zuvor, stehen den nachkommenden Generationen andere Bildungsressourcen und Zugangsmöglichkeiten zur Verfügung, die dazu genutzt werden können, das Angebot zu diversifizieren.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Unternehmerschaft entlang der Lindenhofstraße und umzu und hat zum Ziel, Stadtteilgeschichte im Wandel durch Entrepreneurship und Migration darzustellen.  Sie ist eine Kooperation des KMU Projekts (Kleinere und Mittlere Unternehmen) von Kultur Vor Ort und dem Focke Museum und wird aus Mitteln der Europäischen Union und der Senatorin für Arbeit, Wirtschaft und Europa und dem 360 Grad Projekt gefördert. Mit dem 360 Projekt unterstützt die Kulturstiftung des Bundes den Modernisierungsprozess des Focke-Museums und insbesondere die Öffnung für Menschen mit Migrationsbezug.  

„selfmade in Gröpelingen“

Eröffnung am 5.12. um 19 Uhr

Laufzeit vom 6.12. bis 17.1.2020

Galerie im Atelierhaus Roter Hahn

Gröpelinger Heerstraße 226

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr Eintritt frei