25 Jahre Wohnen in Nachbarschaften – Ein Grund zum Feiern

13. Juni 2025

Seit 1999, seit 25 Jahren unterstützt und fördert das Programm „Wohnen in Nachbarschaft“ (WiN) die soziale Stadtentwicklung in Bremen. Das Programm zielt darauf ab, die Lebensbedingungen in benachteiligten Quartieren nachhaltig zu verbessern. Dabei stehen die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die ressortübergreifende Zusammenarbeit lokaler Akteure im Mittelpunkt.

Von einer Balustrade herab schauen wir auf einen großen Raum, in dem viele Menschen zusammengekommen sind zu einem Fachtag. Die Stuhlreihen sind im Kreis aufgebaut, in der Mitte sitzen in einem inneren Stuhlkreis Menschen, die etwas sagen möchten. Eine Person hält ein Mikrofon in der Hand und spricht
Die Tagung Klima Armut Gröpelingen in der Gröpelinger Bibliothek im Januar 2025.

Auch in Gröpelingen gibt es WiN seit 25 Jahren. Seit der Einführung hat das Programm hier rund 850 Projekte durchgeführt. „Der Erfolg zeigt sich aber vor allem qualitativ“, das sagt Bärbel Froemel, selbst Quartiermanegerin für Oslebshausen und Gröpelingen und Ansprechpartnerin für das Programm: „Menschen haben durch die Teilnahme an Projekten z.B. in Beschäftigung gefunden, Nachbar:innen sich bei gemeinsamen Festen und Ausflügen kennengelernt und unterstützende Freundschaften geknüpft und Kinder und Jugendliche wurden in ihrer gesunden Entwicklung gefördert.“

Angefangen hat Bärbel Froemel vor vier Jahren als Unterstützung der Stadtteilmanagerin in Gröpelingen Rita Sänze. Mittlerweile ist sie aber selbst seit drei Jahren Quartiersmanagerin: „Ein wichtiger Erfolg ist es, dass Nachbarschaften, die sich zuvor vernachlässigt oder vergessen fühlten, wieder lebendig geworden sind.“ Mit Hilfe des WiN-Programms und engagierter Akteure konnten beispielsweise Treffpunkte entstehen, die heute zentrale Orte der Begegnung, Beratung und Mitgestaltung für die Menschen im Stadtteil sind.

WiN fördert KVO

Auch viele Projekte von Kultur Vor Ort werden oder wurden vom WiN Programm gefördert. Darunter der Treff im Liegnitzqaurtier und der Kunstkiosk – Treff im Bromberger Viertel. Beide Treffs sind bestimmt für die Nachbarschaft zum Zusammenkommen, Austauschen, Unterstützen oder Mitmachen bei Kunstaktionen.

Auf einer Straße spielen Kinder und Erwachsene. Dahinter ist ein großes Gebäude mit einem Ladenlokal. Auf dem Schild des Ladenlokals steht "Kunstkiosk". Eine bunte Wimpelkette macht die Stimmung freundlich.
Der Kunstkiosk – der Treff im Bromberger Viertel. Foto: Anke Bittkau
Neue Spielstraße direkt neben dem Treff im Liegnitzquartier.
Der Treff im Liegnitzquartier.

Zu weiteren Angeboten, die WiN über die Jahre bei Kultur Vor Ort förderte, zählen unter anderem auch das Projekt zur Stärkung von Jugendbeteiligung in Gröpelingen „gröpeln statt grübeln“, die Gröpelinger Buchwerkstatt oder das Ferienprogramm Mobiles Atelier rollt an in Wohlers Eichen – eine Kunstwerkstatt unter freiem Himmel.

Zwei junge Personen mit langen und bunten Haaren stehen zusammen mit einer Videokamera. Beide tragen einen Mundschutz. Die Wand im Hintergrund ist bunt mit Grafitis gestaltet worden.
Aktion im Rahmen der Jugendbeteiligung „gröpeln statt grübeln“. Foto: Julian Elbers
Vier Kinder sitzen auf einem roten Teppich und sind über ein Buch gebeugt.
Gröpelinger Buchwerkstatt © Kultur Vor Ort

Feste feiern in Gröpelingen und Oslebshausen

Seit 25 Jahren fördern diese Projekte den Zusammenhalt und die Teilhabe der Menschen in Gröpelingen und Oslebshausen. Und um diese 25 Jahre Förderprogramm zu feiern, fanden und finden drei große Straßenfeste statt. Ende Mai fand in Wohlers Eichen ein Fest mit Musik, Tanz, Kunststationen und Essen statt. Anfang September findet in der Rostockerstraße ein Fest statt. Und auf dem Liegnitzplatz, mitten in Gröpelingen wird Ende Juni anlässlich 25 Jahre WiN das Mikrofestival #05 gefeiert: Mit Angeboten wie der Spielstraße und dem Spielecontainer, einem Rundgang durch das Liegnitzviertel und einem Auftritt der Grundschüler:innen aus dem Projekt „Smart Moves“.

Orte der Nachbarschaft – auch in Zukunft

Und nach den Festen? Da geht es weiter. Denn vorbei ist die Arbeit noch nicht, sagt Bärbel Froemel: „Die Herausforderungen, die uns in Gröpelingen weiterhin beschäftigen, sind vielfältig – und eng miteinander verknüpft“. Es gehe um Sprachförderung, Verständigung und Orientierung, bessere Zugänge zum Arbeitsmarkt und Bildungschancen für Kinder und Jugendliche. Auch Themen wie Klimaanpassung, Wohnraummangel und soziale Ungleichheit spielen eine wachsende Rolle. Es müssten vor allem in Zeiten knapper Fördermittel Wege gefunden werden, um diese Angebote zu stärken und Beteiligung im Stadtteil zu sichern: „Unsere Quartierstreffs spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind Orte der Nachbarschaft, der Unterstützung und der Mitgestaltung“.

Infos zum Programm Wohnen in Nachbarschaften findet ihr auf der Webseite https://www.sozialestadt.bremen.de/