Der 22. Juni 2025 war der bislang heißeste Tag des Jahres – und wir? Wir haben ein Mikrofestival gefeiert!
Ab 9:00 Uhr wurde geschuftet: Simon aus der Nachbarschaft spannte Wimpel über die Straße, schleppte Schirme, bereitete den Dosenwurfstand vor. Während draußen aufgebaut wurde, versorgte Silvia drinnen alle mit Getränken und frischem Kaffee – der Kreislauf musste schließlich mitspielen. Die ersten Flohmarktstände entstanden, die Straße verwandelte sich nach und nach in einen Ort voller Farben, Schattenplätze und Möglichkeiten.
Um 11:00 Uhr ging’s offiziell los. Und alles war bereit:
Der Spielcontainer wartete im Schatten, das Planschbecken – liebevoll betreut von Hülya, Ivan und Nicole – versprach erste Abkühlung, die Flohmarktstände luden zum Stöbern ein. Drinnen: Kuchen, kalte Getränke, Tee, Kaffee, kühle Luft – und ein offenes Ohr für alle. Die Spielstraße war perfekt vorbereitet von Jermain, und draußen flogen die ersten Dosen: Die Kinder zielten, Simon kümmerte sich ums Nachstellen.
Mitten im Trubel gab es auch Raum für Sorgen und Austausch: Die offene soziale Beratung war mit einem Stand und Kummerkasten vor Ort – offen für Anliegen, Gedanken, Fragen. Solidarisch in Gröpelingen stellte sich mit einem eigenen Infostand vor und bot Gespräche zur solidarischen Stadtteilarbeit an.
Großer Andrang herrschte beim Henna-Stand von Tansu. Geduldig und mit viel Feingefühl verzierte sie Hände und Arme – und sorgte dafür, dass viele Besucherinnen und Besucher eine sichtbare Erinnerung an diesen Tag mit nach Hause nahmen.
Ein weiteres Highlight: der Tauschmarkt von energiekonsens. Wer etwas mitbrachte, konnte tauschen, ins Gespräch kommen – und sogar etwas gewinnen. Nachhaltig, kreativ und mit viel Neugier besucht.
Den ganzen Vormittag warteten schon alle gespannt auf den Auftritt der Smart Moves Kids, die ganz aufgeregt waren – aber die Zeit bis dahin mit Spielen gut überbrückten. Dann war es so weit: Die Nachbarschaft versammelte sich vor dem Eingang des Treffs. Die Tanzgruppe von Smart Moves erzählte mit Bewegung und Gestik die Geschichte einer Schatzsuche – und natürlich wurde der Schatz gefunden. In ihren blauen Smart-Moves-Shirts luden sie danach alle zum Stopp-Tanz ein. Niemand wurde rausgeworfen – bei der Hitze war jede Bewegung schon ein Sieg. Und das Beste: Die ganze Nachbarschaft hat gemeinsam getanzt!
Ab 14:00 Uhr wurde es künstlerisch: Das Mobile Atelier kam vorbei und brachte Staffeleien, Farben und Leinwände mit. Mitten auf der Straße entstanden unter freiem Himmel kleine Kunstwerke. Viele Kinder griffen begeistert zum Pinsel und verwandelten das Pflaster in ein offenes Atelier. Ein schattiger Kreativraum für große Ideen.
Und dann: Live-Musik mit Boyko und Band – bulgarische Klänge auf offener Straße. Es wurde weitergetanzt, geschwitzt, gelacht.
100 Wassereis sorgten zwischendurch für Abkühlung – ein Kind schaffte zehn Stück. Festivalrekord!
Und so wurde den ganzen Tag über fröhlich gequatscht, getanzt, verkauft, gespielt, Dosen geworfen, gemalt, getauscht, beraten – und riesige Seifenblasen flogen in den Himmel. Pünktlich zum ersten Regentropfen war alles wieder abgebaut.
Das Mikrofestival war mehr als ein Nachbarschaftsfest. Es war ein Fest für alle – für Menschen aus dem Quartier ebenso wie für Gäste von außerhalb, die den Weg ins Liegnitzquartier fanden.
Ein starkes Zeichen zum 25-jährigen Jubiläum von WiN – und ein Tag, der ohne das Engagement so vieler Ehrenamtlicher nicht möglich gewesen wäre.
Danke an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben.
Viele Grüße
Esther Rumohr
Projektleitung Treff im Liegnitzquartier
Gefördert von: Programm Wohnen in Nachbarschaften (WiN) und Deutsches Kinderhilfswerk