Mehrsprachiger Workshop der Aufsuchenden Bildungsberatung

Am 23. Januar 2025 fand in Kooperation mit dem QBZ Morgenland und mit den Einbürgerungslotsen des Bremer Rates für Integration ein mehrsprachiger Workshop der Aufsuchenden Bildungsberatung in Gröpelingen statt. Unter dem Motto „Beruflich durchstarten: Mit Kinderbetreuung, Bewerbung und Einbürgerung“ erhielten die Teilnehmenden Informationen zu Themen wie dem Einbürgerungsverfahren, der Suche nach Kita-Plätzen und der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Für die Teilnehmenden des Workshops gab es passend dazu das Angebot einer Kinderbetreuung.

Gröpelingen ist ein Bremer Stadtteil, der bekannt für seine kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit ist und dessen Bewohner:innen nicht selten die Deutsche Lautsprache als Zweit- oder Drittsprache erlernen. Das Übersetzungsangebot des mehrsprachig qualifizierten Teams der Aufsuchenden Bildungsberatung erhöhte so die Zugänglichkeit zur Veranstaltung. Der Workshop wurde in Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Ukrainisch und Französisch angeboten. Insgesamt nahmen rund 25 Personen an dem Workshop teil, vor allem aus Gröpelingen, aber auch anderen Stadtteilen. Über die Hälfte der Teilnehmenden waren Frauen.

Der Workshop begann nach der Vorstellung und Begrüßung durch Christiane Gartner, Geschäftsführerin von Kultur vor Ort e.V., die sich über die gute Resonanz des Workshops freute. Sie verwies auf die Zusammenhänge der Workshopthemen zu einem der Kernanliegen der Aufsuchenden Bildungsberatung, der Qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt. So sei die Möglichkeit der Kinderbetreuung essenziell für die Teilnahme am Arbeitsmarkt und die Einbürgerung biete ebenfalls eine nötige Grundlage, um sich nachhaltig im Arbeitsmarkt integrieren zu können.

Die Teilnehmenden wurden dann sprachbasiert in Gruppen zu den jeweiligen Themen eingeteilt. In allen Gruppen waren sowohl Bildungsberater:innen als auch Vertretende der zuständigen Stellen anwesend. Die Teilnehmenden konnten ihre Fragen zum Großteil in der eigenen Erst- oder Zweitsprache stellen. Je nach angegebenen Interessen wurde so ermöglicht, dass zur jeweiligen Zeit die jeweiligen Teilnehmenden entsprechend ihrer Erstsprache bzw. der am leichtesten verständlichen Sprache die jeweiligen Informationen erhielten.

„Dass unsere Tipps zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen bei unseren Kund:innen so gut angekommen sind, freut mich wirklich sehr. Gemeinsam haben wir daran gearbeitet, die Lebensläufe zu strukturieren und die relevanten Berufserfahrungen hervorzuheben. Ich fand es toll zu sehen, wie viel zuversichtlicher die Kund:innen nun an den Bewerbungsprozess herangehen,“ sagte Bildungsberater Alexander Geronimus, der aufgrund seiner russischen Sprachfähigkeiten insbesondere geflüchtete Menschen aus der Ukraine berät.

Bildungsberaterin Hana Zein, zuständig insbesondere für arabischsprachige Kund:innen, betonte, dass der Workshop der Einbürgerungslotsen viel Zuspruch bei den Teilnehmenden fand. „Es war großartig zu sehen, wie unsere Kund:innen das Einbürgerungsverfahren besser verstanden haben. Sie haben jetzt das Know-How und das Selbstvertrauen, die notwendigen Schritte zu gehen oder wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Unterstützung brauchen.“

Auch die Projektleitung der Koordinierungsstelle Osteuropa, Irina Drabkina, zog ein positives Resümee: „Viele Teilnehmende kamen mit Fragen zum Kita-Portal zu mir, da die aktuelle Frist für die Kita-Anmeldung kurz bevorstand. Der Anmeldeprozess über die App ist kompliziert, teils wegen Sprachbarrieren, teils wegen der geringen Benutzer:innenfreundlichkeit der App. Die Teilnehmenden fühlten sich zunehmend sicher durch eine Beratung in der Erstsprache. Bei weiteren Fragen können sie nun die Offene Beratung von Kultur Vor Ort kontaktieren.“

Ausklang fand der Workshop bei einem gemeinsamen Mittagessen. Hierbei gab es die Gelegenheit zum Austausch unter den Teilnehmenden und mit den Vortragenden.

Bildungsberaterin Hana Zein zog das Fazit: „Viele Teilnehmer:innen haben mit den Berater:innen der Aufsuchenden Bildungsberatung Termine vereinbart. Wir konnten viele neue Kund:innen gewinnen.“

 

Die Aufsuchende Bildungsberatung bietet ihre offenen Sprechstunden Dienstag, Donnerstag und Freitag 10:00-12:00 Uhr, Mittwoch 14:00-16:00 Uhr im QBZ Morgenland, Morgenlandstr. 43, 28237 Bremen an. Termine können auch telefonisch vereinbart werden unter: T. 0421-361-81190, www.gröpelingen-bildet.de

Die Offene Sozialberatung findet Dienstag 12:00-14:00 und Donnerstag,10:00 – 12:00 Uhr im Treff im Liegnitzquartier, Liegnitzstraße 43, 28237 Bremen statt.

Die Beratungen sind kostenfrei.

Die Aufsuchende Bildungsberatung wird gefördert von der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus.