Das neue Programmheft ist erschienen.
„Das Wissen über die Kultur- und Kunstlandschaften in den Herkunftsländern der Geflüchteten ist hierzulande insgesamt sehr dürftig. Wir wissen mittlerweile mehr über Splitterbombentypen als beispielsweise über ihre Literatur.“
In der aktuellen Publikation „Kultur bildet“ des Deutschen Kulturrats plädiert Dorothea Kolland (Kulturberaterin) eindringlich dafür, die mitgebrachten Potenziale der neuen Migrant*innen wert zu schätzen und zu erkennen.
Echte Integration hat als gesellschaftliches Ziel, aktive Partizipation an dem Diskurs, Teilhabe an Entscheidungsprozessen und Zukunftsentwicklungen zu ermöglichen. Kunst und Kultur seien mit ihren besonderen kommunikativen und diskursiven Potentialen geradezu prädestiniert dazu, Teilhabe zu erproben, schreibt Kolland weiter. Kulturprojekte sind Zukunftslabore, Kommunikationsplattformen, Orte des Probehandelns.
Auch das ART BASIC CENTER begreift kulturelle Bildung als belastbares und wirkungsvolles Instrument für die Eröffnung von gleichen Teilhabechancen: Ihr kommt insbesondere in Stadtteilen wie Gröpelingen eine Schlüsselrolle in Hinblick auf Partizipation zu. Der Bildungsverbund zielt auf eine deutliche Ausweitung des Angebotes kultureller Bildung in Bremen-Gröpelingen.
Junge Gröpelinger*innen werden in den unterschiedlichen Werkstätten ermutigt, sich mit komplexen Sachverhalten auseinander zu setzen, sich auf künstlerische Prozesse einzulassen, sich angemessene Herausforderungen zu suchen und sich diesen auf kreative Art und Weise zu stellen. Künstlerische Produktionsprozesse lassen Potentiale sichtbar werden.
Die Tanztheater-Produktion „Rootless“ von xbyz und dem Bürgerhaus Oslebshausen setzte sich zum Beispiel mit den Gefühlen und Erlebnissen von jungen asylsuchenden Menschen auseinander. Was sind die Voraussetzungen für Deine Zugehörigkeit? Wie kannst Du die Gesellschaft verändern? In dem Stück wurden Antworten auf diese Fragen gesucht und von zwanzig jungen Flüchtlingen und Bremern tänzerisch umgesetzt.
Im kommenden Halbjahr lässt sich das Kinder- und Jugendatelier im Atelierhaus Roter Hahn von dem Motto des Chefkurator der documenta 14, Adam Symczyk, „Von Athen lernen“ inspirieren – junge Gröpelinger Künstler*innen lernen also von Kassel und Athen und gucken gezielt über diesen Horizont hinaus. Sie schauen sich internationale, künstlerische Positionen ganz genau an, sezieren diese Vorgehensweisen, die nicht leicht zugänglich sind: aus Island, Indien, Japan, der Türkei, Polen, Tschechien, Nigeria oder Kolumbien. Natürlich nicht ohne selbst neue Kunst zu entwickeln. Lernen von Athen, lernen mit anderen, selber ausprobieren!
Willkommen im ART BASIC CENTER