Seit diesem Schuljahr gibt es in Gröpelingen eine digitale Beteiligungsplattform für Jugendliche auf der Lernplattform It´s Learning. Das hat den Vorteil, dass alle Schüler*innen in Gröpelingen einen Zugang haben. QBZ-Mitarbeiterin Sonja Nägel koordiniert das Projekt mit dem Beirat Gröpelingen.
Wir stellten Sonja ein paar Fragen zum Projekt:
Wie funktioniert digitale Jugendbeteiligung bei „Gröpeln statt Grübeln“?
Auf der Plattform können junge Menschen sich rund um stadtteilbezogene und gesellschaftliche Themen informieren und diese miteinander diskutieren. Vor allem bietet die Plattform aber die Möglichkeit, eigene Themen einzubringen, Forderungen an die Politik zu stellen oder sich zu konkreten Projekten zu verabreden. Die Plattform bietet viele tools zur Erstellung von Umfragen und gemeinsamen Texten, für Diskussionen, Chats oder Video-Konferenzen und vieles mehr.
Neben der Plattform bietet das Projekt aber auch analoge Möglichkeiten der politischen Bildung und Teilhabe in Form von Workshops und Aktionen in Kooperation mit anderen Einrichtungen im Stadtteil. Zudem unterstützen wir junge Gröpelinger*innen bei der Umsetzung konkreter Vorhaben. Die Plattform bildet dabei das Kernstück des Projektes, wo alle Fäden zusammenlaufen.
Wer kann die Plattform nutzen?
Alle jungen Gröpelinger*innen zwischen 10 und 18 Jahren können die Plattform nutzen. Um auf alles zugreifen zu können, ist ein its learning-Account über eine Bremer Schule notwendig. An einzelnen Aktionen wie Umfragen können aber auch alle ohne einen solchen Zugang über einen Link teilnehmen.
Gibt es schon erste Ergebnisse?
Auf der Plattform haben sich bereits viele junge Menschen angemeldet. Sie schauen dort regelmäßig vorbei und beteiligen sich an ersten Aktionen wie der Umfrage zur Wahrnehmung der Lebenssituation in Gröpelingen. Dabei wurden schon viele konkrete Ideen entwickelt und Wünsche an die Politik formuliert.
Zudem konnte in Kooperation mit dem SV-Bildungswerk ein digitaler Workshop mit einem Jahrgang der Neuen Oberschule Gröpelingen stattfinden. Auch dort wurden viele Themen zusammengetragen, die die Jugendlichen in Gröpelingen bewegen.
Doch auch im analogen Umfeld des Projektes hat sich schon etwas getan: Rund um den Liegnitzplatz hat sich eine Gruppe von Jugendlichen zusammengetan und hat in einem Brief an den Gröpelinger Beirat auf Missstände auf dem Platz aufmerksam gemacht und ihre Wünsche und konkreten Ideen für die Umgestaltung des Spielplatzes und der angrenzenden Straßen beschrieben. Zusätzlich zu dem Brief haben sie in Eigenregie einen kurzen Film gedreht, indem sie ihre Forderungen noch einmal ausführlicher darstellen und uns mitnehmen auf eine Entdeckungstour über den Platz. Dieses Jugendvotum wurde bereits in der letzten Beiratssitzung Anfang Dezember besprochen. Die Beiratsmitglieder haben einstimmig für die Unterstützung der Forderungen gestimmt und sich damit verpflichtet, auf die jeweiligen Resorts zuzugehen und dafür zu sorgen, dass die Forderungen der Jugendlichen schnellstmöglich umgesetzt werden.
Wie geht es 2021 weiter?
Ich hoffe, dass sich immer mehr junge Menschen auf der Plattform anmelden und sich nicht scheuen, dort ihre eigenen Themen und Anliegen einzubringen und damit „gröpeln statt grübeln“ Stück für Stück zu ihrer eigenen Plattform machen. Neben der Vernetzung der jungen Gröpelinger*innen untereinander, möchten wir auch die Vernetzung mit aktiven Jugendlichen aus den anderen Bremer Stadtteilen ermöglichen.
Im kommenden Jahr werden in Kooperation mit den Oberschulen und Stadtteileinrichtungen wie den Freizis weitere digitale und – wenn es die Situation wieder zulässt – analoge Workshops stattfinden, in denen wir die Jugendlichen ermutigen möchten, sich für ihre eigenen Anliegen stark zu machen. Zudem möchten wir einzelne Themen, die die Jugendlichen bewegen, herausgreifen und konkrete Aktionen dazu anregen und unterstützen, wie zum Beispiel zur Vermüllung von Straßen und Plätzen.
Zugang zur Plattform:
Login auf der its-learning-Anmeldeseite (https://hb.itslearning.com/)
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Stellst du dich kurz vor?
Ich bin Sonja Nägel und lebe seit etwa zwei Jahren in Gröpelingen. Seit einem Jahr arbeite ich für Kultur vor Ort e.V. am QBZ Morgenland. Nebenbei studiere ich den Master „Transkulturelle Studien“ am kulturwissenschaftlichen Institut der Universität Bremen. Mir ist es wichtig, dass die Stimmen der jungen Menschen gehört und ernstgenommen werden und dass sie ernsthaft an politischen Entscheidungen beteiligt werden.
Kontakt:
SONJA NÄGEL
0157 – 33 14 69 24
naegel@kultur-vor-ort.com